Was ist der Baikalsee? Der tiefste See der Welt
Der Baikalsee, auch Baykal Gölü genannt, ist der tiefste und älteste Süßwassersee der Welt. Entdecken Sie seine einzigartige Geografie, reiche Biodiversität, UNESCO-Status und Tipps für Besucher in Sibirien. Ein Naturwunder Russlands.

Der Baikalsee, auf Türkisch Baykal Gölü, ist der tiefste Süßwassersee der Erde und beherbergt rund 20 Prozent des weltweiten Süßwasservorrats. Gelegen in Sibirien, Russland, erstreckt er sich über 31.722 Quadratkilometer und fasziniert mit seiner einzigartigen Biodiversität und geologischen Geschichte. Als UNESCO-Weltkulturerbe ist er ein Symbol für natürliche Schönheit und ökologische Vielfalt.
Geografie und Lage des Baikalsees
Der Baikalsee liegt im südsibirischen Föderationskreis Burjatien und Irkutsk, nahe der mongolischen Grenze. Mit einer maximalen Tiefe von 1.642 Metern übertrifft er jeden anderen See weltweit. Seine Länge beträgt 636 Kilometer, die Breite bis zu 79 Kilometer. Im Winter gefriert die Oberfläche bis zu zwei Meter dick und dient als Eisbahn für den berühmten Baikal-Eisweg.
Höhenlage: Rund 455 Meter über dem Meeresspiegel, umgeben von Bergen bis 2.500 Metern.
Volumen: Über 23.000 Kubikkilometer Wasser, mehr als alle Nordamerika-Seen zusammen.
Zuflüsse: Mehr als 300 Flüsse, darunter der Selenga, Abfluss der Angara.
Geschichte und geologische Entstehung
Der Baikalsee ist mit 25 bis 30 Millionen Jahren der älteste existierende See der Welt. Er entstand durch tektonische Prozesse im Baikal-Rift, einem aktiven Grabenbruch. Archäologische Funde deuten auf menschliche Besiedlung seit der Steinzeit hin, mit Burjaten und Evenken als Ureinwohnern. Im 19. Jahrhundert wurde er von Europäern wie Grigori Zajtsev kartiert.
Einzigartige Flora und Fauna
Über 1.700 Tierarten und 1.000 Pflanzenarten leben hier, davon 80 Prozent endemisch. Die Baikalnerpa, der einzige Süßwassersiegel der Welt, ist das Maskottchen des Sees. Transparente Omul-Fische und Schwämme prägen die Unterwasserwelt. Die Klarheit des Wassers reicht bis 40 Meter Sichtweite dank mineralreicher Epilimnion-Schicht.
Beispiele endemischer Arten: Baikalnerpa, Omul-Lachs, Amphipoden (Epischura baikalensis).
Bedrohungen: Klimawandel und Verschmutzung fordern Schutzmaßnahmen.
Menschliche Nutzung und Tourismus
Seit 1996 steht der Baikalsee unter UNESCO-Schutz. Beliebte Orte sind Listvjanka am Westufer und die Insel Olchon. Wintersport, Angeln und Tauchen ziehen jährlich Tausende an. Die russische Regierung fördert Ökotourismus, während Industrie wie Papierfabriken abgebaut wird.
- Beste Reisezeit: Sommer für Baden, Winter für Eisabenteuer.
- Aktivitäten: Wandern im Baikal-Naturreservat, Bootstouren.
- Nachhaltigkeit: Keine Plastikmüll, Respekt vor Wildtieren.
Zusammenfassung und Schutzbedeutung
Der Baikalsee ist ein globales Juwel, das durch seine Tiefe, Alter und Biodiversität besticht. Er mahnt uns, empfindliche Ökosysteme zu schützen. Besucher sollten nachhaltig reisen, um dieses Wunder für kommende Generationen zu erhalten.